Kunst — wild geparkt
Die Achtklässler des Freihof-Gymnasiums wirkten bei einer partizipatorischen Arbeit des Kölner
Künstlers Frank Bölter mit.
Vier überdimensional große Papierstücke, etliche Dachlatten, Schrauben, Werkzeuge — daneben
zurückhaltend filigrane Origami-Modelle eines Papier-SUVs – warteten in der Kunsthalle
Göppingen am Donnerstagmorgen auf die etwa 100 gespannten Schülerinnen und Schüler der
Klassenstufe 8 des Freihof-Gymnasiums.
Der Künstler Frank Bölter hatte eingeladen, an einem gemeinschaftlichen Projekt teilzunehmen,
dessen Ausgang offen bleiben sollte. Nur mit Teamgeist, Kommunikation und Kooperation würde
es möglich sein, lebensgroße Autos aus Papier herzustellen, um sie anschließend in der
Innenstadt zu parken.
Frank Bölter (*1969 in Lippstadt) studierte an der Kunstakademie Münster und an der Academia
de las Bellas Artes in Barcelona und war Meisterschüler von Daniele Buetti. Bölter ist bekannt für
seine partizipatorischen und performativen Großprojekte im öffentlichen Raum, die die
Kommunikation und Zusammenarbeit vor Ort fördern.
In acht Gruppen arbeiteten die Schülerinnen und Schüler falzend und schraubend an den
Origami-SUVs und deren Holzunterkonstruktionen. Begleitet von Frank Bölter und dem Team der
Kunsthalle Göppingen bewegten sich drei Stunden später vier Papierautos in die Göppinger
Innenstadt und fanden Parkplätze in der Marktstraße, wo sie nun Passanten in ihren Seh- und
Parkgewohnheiten überraschen.
„AutoImmobil“ bezieht sich augenzwinkernd auf die Automobilindustrie, die die Region prägt. Für
einen Tag sollte die Kunsthalle zu einer Produktionsstraße für Papier-SUVs werden.
Die nun in der Innenstadt geparkten Papierautos dienen auch als Appetizer für das Projekt
„NEOKunsthalle“, bei dem der Kölner Künstler auf tatkräftige Unterstützung aller Göppinger
Bürgerinnen und Bürger hofft.
Zwischen dem 1. und 19. Juli 2024 wird der Bahnhofsvorplatz zum Schau- und Bauplatz eines
neuen Großprojekts des Künstlers – mitmachen ausdrücklich erwünscht.
(Artikel: L. Handl)