Exkursion der Klassen 9 zur KZ-Gedenkstätte Dachau
Pünktlich um 8:00Uhr fuhr der Bus am 25. März 2019 in Göppingen los – unser Ziel: die KZ-Gedenkstätte Dachau. Um 11:15Uhr standen wir auf dem Platz vor dem Informationscenter und besprachen den Ablauf des Tages. Wir hatten bis 12:00 Uhr Zeit, uns die Ausstellung anzuschauen und Rechercheaufgaben, die uns unsere Geschichtslehrer gegeben haben, zu bearbeiten. Nach der Mittagspause begann unsere Führung durch das Häftlingslager samt Krematoriums-Bereich. Zuerst besichtigten wir die Kommandantur, in der früher die Häftlinge in Empfang genommen wurden. Wir gingen weiter zum Jourhaus, das Gebäude mit dem einzigen Eingang zum Häftlingsbereich. Wie auch der Ort der Ausstellung, ist das Jourhaus noch im Original erhalten. Danach schauten wir uns die Lagerumzäunung und das Bewachungssystem an. Uns wurde klar, dass es in einem KZ kein Entrinnen mehr für die Menschen gab. Manche Häftlinge hielten die Behandlung im KZ nicht mehr aus und warfen sich aus Verzweiflung in den Hochspannungszaun. Anschließend gingen wir weiter zum Krematoriumsbereich, wir besichtigten das große Krematorium. Wir liefen durch die „Duschgänge“ und durch das „Brausebad“ der Vergasungskammern. Außerdem besichtigten wir auch das alte Krematorium. Die Dame, die uns durch das KZ führte, erzählte uns, dass das alte Krematorium nach einer gewissen Zeit zu klein wurde und deswegen das große Krematorium dazu gebaut wurde. Über 40 000 Menschen fanden in Dachau den Tod. Die Asche der Toten wurde als Düngemittel für Felder verwendet. Danach gingen wir zu dem Platz, auf dem früher die Revierbaracken, also die Baracken für die Kranken standen. Die Dame erklärte uns, dass wir diese Baracken auf keinen Fall mit einem Krankenhaus verwechseln dürfen, da die Häftlinge dort nicht gepflegt worden seien oder Medikamente bekämen. Wenn sie nach einer, aus der Sicht der Nazis, angemessenen Zeit nicht durch Zufall von selbst gesund wurden, wurden sie getötet. Außerdem erfuhren wir von den medizinischen Versuchen, die die Nazis an den Häftlingen durchführten Als nächstes besichtigten wir die Baracken. Sie wurden nach der Zeit des Nationalsozialismus abgerissen und sind aufgrund dessen rekonstruiert worden. In den Baracken konnten wir sehen, wie wenig Platz die Häftlinge zur Verfügung hatten. Die Dame erzählte uns, dass mit Beginn des Zweiten Weltkriegs, als mehr Häftlinge kamen und es folglich viel zu wenig Platz gab, die Häftlinge oftmals zu dritt in einem Bett schlafen mussten. Die Ausbreitung von Krankheiten ging so rasend schnell, viele Menschen starben in dieser Zeit an Krankheiten oder Unterernährung. Wenn die Betten nicht haargenau in der vorgeschriebenen Weise gemacht waren, gab es Strafen für alle. Nachdem wir die Baracken besichtigt hatten, gingen wir noch einmal in die Ausstellung und die Dame zeigte uns den Schubraum, in den die neu eingetroffenen Häftlinge gebracht wurden. Dort gaben sie nicht nur ihre Papiere ab, sondern auch ihre Menschenwürde und all ihre Rechte. Sie mussten sich ausziehen, wurden rasiert und waren von nun an einzig der Willkür der brutalen Lageraufseher ausgesetzt. Folter gehörte zur Tagesordnung, der ausgestellte Prügelbock, den uns die Expertin zeigte, gibt davon Auskunft. Sie zeigte uns dann noch die Stelle, an der die Häftlinge zum ,,Baumhängen“ aufgehängt wurden. Dabei wurden ihnen die Hände hinter dem Rücken zusammengebunden und sie wurden an ihren Händen aufgehängt. Zum Schluss besichtigten wir den Bunker, in dem die Menschen in besonderer Weise bestraft und gefoltert wurden. Der Bunker bestand nur aus Einzelzellen. Manche Zellen waren gänzlich ohne Licht, andere dienten als Stehzellen, die so wenig Platz besaßen, dass sich die Menschen nicht hinsetzen konnten. Die Häftlinge mussten dort oft tagelang stehen. Manche Häftlinge wurden nach stundenlanger Arbeit in diese Zellen gebracht und so noch einmal zusätzlich gequält und gedemütigt. Um 16:00 Uhr sind wir von Dachau abgefahren, so dass wir um 18:20 Uhr wieder in Göppingen angekommen sind.Wir haben dieses Schuljahr im Geschichtsunterricht schon viel über die NS-Zeit gehört, aber das, was wir dort sahen, hat uns vor Augen geführt, wie schlimm die Zeit damals war. Jeder dort verhielt sich, der Würde des Ortes entsprechend, respektvoll. Alles war sehr leise, keiner hat gelacht. Man konnte den Leuten
(Zwei Schülerinnen aus der Klasse 9c)